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In­ter­dis­zi­pli­nä­res, ko­ope­ra­ti­ves Pro­mo­ti­ons­kol­leg

Ethik, Kul­tur und Bil­dung für das 21. Jahr­hun­dert

(Stipendiat*innen und Ver­ant­wort­li­che bei der of­fi­zi­el­len Auf­takt­ver­an­stal­tung des Pro­mo­ti­ons­kol­legs, No­vem­ber 2018)

Das Pro­mo­ti­ons­kol­leg wur­de von den ko­ope­rie­ren­den Hoch­schu­len als ein in­ter­dis­zi­pli­nä­res Fo­rum kon­zi­piert, in dem sich Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler mit ak­tu­el­len und klas­si­schen Pro­ble­ma­ti­ken der Wert­ori­en­tie­rung und Wer­te­bil­dung in ih­ren kom­ple­xen wis­sen­schaft­li­chen, po­li­ti­schen, ge­sell­schaft­li­chen und per­sön­li­chen Kon­tex­ten im Rah­men ei­ner Qua­li­fi­ka­ti­ons­ar­beit zur Er­lan­gung der Dok­tor­wür­de aus­ein­an­der­set­zen kön­nen. Den Nach­wuchs­wis­sen­schaft­lern soll da­bei so­wohl wis­sen­schaft­lich als auch fi­nan­zi­ell und ideell ein Um­feld ge­bo­ten wer­den, das eine um­fas­sen­de und de­tail­lier­te Be­schäf­ti­gung mit dem je­wei­li­gen For­schungs­ge­gen­stand mög­lich macht. Zu den be­han­del­ten For­schungs­schwer­punk­ten zäh­len da­bei:

  • Grund­le­gen­de ethi­sche Fra­gen nach dem Sta­tus von „Wer­ten“, „Nor­men“ oder „Mo­ral­vor­stel­lun­gen“. Ne­ben der wis­sen­schaft­li­chen Be­deut­sam­keit die­ser Grund­la­gen­for­schung kann die Ana­ly­se die­ser For­men phi­lo­so­phisch-ethi­scher Grund­be­grif­fe in in­no­va­ti­ven Mo­dell­bil­dun­gen für an­ge­wand­te Fra­gen frucht­bar ge­macht wer­den.
  • An­ge­wand­te Fra­gen nach den ethi­schen Di­men­sio­nen ver­schie­de­ner For­schungs­be­rei­che, wie etwa: Me­di­en und die Her­aus­for­de­run­gen di­gi­ta­ler Ge­sell­schaf­ten, in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung und ge­sell­schaft­li­ches Selbst­ver­ständ­nis vor dem Hin­ter­grund von Flucht und Mi­gra­ti­on, oder auch Fra­gen nach dem Sta­tus der Re­li­gi­on und un­se­rem Men­schen­bild in Kon­tex­ten, wie etwa „Ent­schei­dun­gen am Le­bens­en­de“.

Mit die­ser the­ma­ti­schen Aus­rich­tung füh­len sich die Hoch­schu­len nicht nur wis­sen­schaft­li­cher Ex­zel­lenz ver­pflich­tet, son­dern neh­men auch ak­tiv ih­ren ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Auf­trag wahr, Men­schen aus­zu­bil­den, die sich selbst­be­wusst und krea­tiv den kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen des 21. Jahr­hun­derts stel­len. In den hier skiz­zier­ten The­men­fel­dern, „(Trans)Kulturelle Bil­dung“, „Glo­ba­li­sie­rung“, „Be­fä­hi­gung und Care in so­zia­ler Ver­ant­wor­tung“ so­wie „Mensch und di­gi­ta­le Ge­sell­schaft“, sol­len sol­che Fra­ge­stel­lun­gen ver­han­delt wer­den.

Mensch und di­gi­ta­le Ge­sell­schaft

Der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess, der ge­mein­hin mit dem Aus­druck „Di­gi­ta­le Re­vo­lu­ti­on“ be­schrie­ben wird, führt auf ver­schie­de­nen Ebe­nen und in un­ter­schied­li­chen Sach­be­rei­chen zu Un­si­cher­hei­ten im Hin­blick auf sei­ne Be­wer­tung und Ge­stal­tung. Als Me­ta­pro­zess ver­än­dert er Mög­lich­kei­ten und Be­din­gun­gen des mensch­li­chen Han­delns und (öf­fent­li­chen) Kom­mu­ni­zie­rens schlecht­hin. Zu­sam­men mit Ent­wick­lun­gen der ma­schi­nel­len In­tel­li­genz ver­än­dern sich da­durch auch die Vor­stel­lun­gen des Men­schen von sich selbst und auch sei­ne Wert­ori­en­tie­run­gen. Wis­sen­schaft­li­che Re­fle­xio­nen der Di­gi­ta­li­tät sind da­her nö­tig auf den Ebe­nen Ethik, Kul­tur und Bil­dung.

Be­fä­hi­gung und Care in so­zia­ler Ver­ant­wor­tung

„Care“ kann mit (Für-)Sorge, Sich-Küm­mern-um, Pfle­ge über­setzt wer­den und steht kon­zep­tio­nell für in­ter­pro­fes­sio­nel­les Han­deln, das so­wohl auf die Kli­en­ten als auch auf die Ca­re­gi­vers zielt (Self-Care, Re­si­li­enz). In­zwi­schen hat sich der Care-Be­griff in meh­re­ren Spra­chen ein­ge­bür­gert (Ziel­in­ski 2010; Au­len­ba­cher et al. 2014; The­len 2014). Spi­ri­tu­al Care ist auch im deut­schen Sprach­raum die Be­zeich­nung für die ge­mein­sa­me Sor­ge al­ler Ge­sund­heits­be­ru­fe um exis­ten­zi­el­le, re­li­giö­se und spi­ri­tu­el­le Res­sour­cen, Be­dürf­nis­se und Pro­ble­me kran­ker Men­schen ein­ge­bür­gert, zu­nächst in­ner­halb von Pal­lia­ti­ve Care (Frick & Ro­ser, 2011). Spi­ri­tu­al Care kann nicht nur die Le­bens­qua­li­tät und Krank­heits­ver­ar­bei­tung der Pa­ti­en­ten för­dern, son­dern mög­li­cher­wei­se auch die Re­si­li­enz der Per­so­nen in den Ge­sund­heits­be­ru­fe stär­ken (Frick & Schießl, 2015) (Boo­t­he & Frick 2017). Im Un­ter­schied zu ei­ner häu­fig ge­äu­ßer­ten Ver­mu­tung er­schwert nicht in ers­ter Li­nie die Zeit- und Geld­knapp­heit die Im­ple­men­tie­rung von Care all­ge­mein und spe­zi­ell von Spi­ri­tu­al Care in den Ge­sund­heits­be­ru­fen. Viel­mehr stellt die von den Mit­ar­bei­ten­den dies­be­züg­lich wahr­ge­nom­me­ne „In­kom­pe­tenz“ das größ­te Hin­der­nis ge­gen­über ei­ner von Care be­stimm­ten Un­ter­neh­mens­kul­tur dar. Aus die­sem Grund be­steht For­schungs­be­darf hin­sicht­lich der Ope­ra­tio­na­li­sie­rung von Care-Kom­pe­tenz und der Eva­lua­ti­on ge­eig­ne­ter Trai­nings­maß­nah­men. Die zahl­rei­chen, v.a. eng­lisch­spra­chi­gen Un­ter­su­chun­gen zur Fort- und Wei­ter­bil­dung in Spi­ri­tu­al Care zei­gen, dass Me­di­zin, Pfle­ge und an­de­re Ge­sund­heits­be­ru­fe je­weils über pro­fes­si­ons­spe­zi­fi­sche Kom­pe­ten­zen ver­fü­gen, die durch ge­eig­ne­te Trai­nings­maß­nah­men ge­zielt ge­för­dert wer­den kön­nen (Paal et al. 2015)

Ethik der Glo­ba­li­sie­rung

„Glo­ba­li­sie­rung“ be­schreibt eine bis­her nicht ge­kann­te Ver­dich­tung und Be­schleu­ni­gung grenz­über­schrei­ten­der In­ter­ak­tio­nen, die zu ei­ner auch all­täg­lich er­fahr­ba­ren Wirk­lich­keit ge­wor­den sind und In­di­vi­du­en, In­sti­tu­tio­nen und Staa­ten im­mer dich­ter und schnel­ler in ei­nem kom­ple­xen Ge­fü­ge wech­sel­sei­ti­ger, oft un­gleich­ge­wich­ti­ger Ab­hän­gig­kei­ten ver­netzt. Die ver­schie­de­nen Glo­ba­li­sie­rungs­pro­zes­se (öko­no­misch, so­zio-kul­tu­rell, po­li­tisch, so­zi­al, öko­lo­gisch) ha­ben die Welt­ge­sell­schaft zu ei­ner glo­ba­len Schick­sals­ge­mein­schaft ge­macht, da vie­le Her­aus­for­de­run­gen sich nur ge­mein­sam durch ko­or­di­nier­tes Han­deln be­wäl­ti­gen las­sen. Da­mit stellt sich die Fra­ge, wie Ver­ant­wor­tung für ge­mein­sa­mes Han­deln be­grün­det und in den ver­schie­de­nen Hand­lungs­be­rei­chen nach wel­chen Kri­te­ri­en an­ge­mes­sen ver­teilt und um­ge­setzt wer­den kann.

(Trans)kulturelle Bil­dung

(Trans)kulturelle Bil­dung ver­steht sich als ge­gen­wär­ti­ge und zu­künf­ti­ge Er­wei­te­rung ei­nes Bil­dungs­ver­ständ­nis­ses auf der Grund­la­ge ei­nes zeit­ge­mä­ßen Ver­ständ­nis­ses sich ver­flech­ten­der und wech­sel­sei­tig be­rei­chern­der Kul­tu­ren (Welsch 2010) und als Grund­la­ge zur Ent­wick­lung ei­ner an He­te­ro­ge­ni­tät und Di­ver­si­tät ori­en­tier­ten Ge­sell­schaft. Da­bei ist es von be­son­de­rer Be­deu­tung dar­auf zu bli­cken, wel­che Be­dürf­nis­se die Men­schen ha­ben und ihr Le­ben füh­ren, um sich in ei­nem „glo­ba­len Zeit­al­ter” am Be­ginn des 21. Jahr­hun­derts zu­recht­zu­fin­den. (Trans)kulturelle Bil­dung be­schreibt ei­nen Ver­ste­hens­pro­zess in­mit­ten der fort­schrei­ten­den glo­ba­len Zir­ku­la­ti­on von Zei­chen- und Bild­sor­ten und de­ren se­man­ti­scher Ver­schie­bun­gen, Über­set­zun­gen und Über­la­ge­run­gen (Wagner/Wenrich/Ratzl 2017). Dar­aus ent­ste­hen völ­lig neue kul­tu­rel­le Räu­me, wel­che von dem gleich­zei­ti­gen Be­wusst­sein für kul­tu­rel­les Erbe, kul­tu­rel­le Identität(en) und dem An­spruch ei­nes trans­kul­tu­rel­len Kom­pe­tenz­er­werbs (Wil­le 2016) ge­prägt sind. Die­ser Kom­pe­tenz­er­werb ist als zen­tra­le Er­mög­li­chungs­be­din­gung von glo­ba­ler Per­sön­lich­keits­bil­dung auf­zu­fas­sen, die vor al­lem als be­griff­li­che Selbst-Ar­ti­ku­la­ti­on und uni­ver­sa­li­sie­ren­de Selbst-Trans­for­ma­ti­on zu ver­ste­hen ist (Sto­ja­nov 2018).
 

 

ge­för­der­te
Kol­le­gia­tin­nen und Kol­le­gia­ten

Re­gi­na Ma­ria Bäck

Mo­ham­mad Zo­heir Bag­he­ri No­a­pa­rast

Co­rin­na Eich

Eva-Ma­ria End­res

Me­la­nie Förg

Lud­wig Ha­nisch

Ki­li­an Kar­ger

To­bi­as Lensch

Su­san­ne Ma­gin

Bea­te Mayr

Fran­zis­ka Neu­reit­her

Ju­li­an Prug­ger

Anna Pu­zio

Ca­ro­lin Rutz­mo­ser

Va­nes­sa Schäff­ner

Fried­rich Sie­ben

Kris­han Voigt

An­drea Win­disch

ak­tu­el­le Ak­ti­vi­tä­ten

Sam­mel­band zum Ab­schluss des Kol­legs er­scheint im Juni 2022

Als ge­mein­sa­mes Pro­jekt der Kol­le­gia­tin­nen und Kol­le­gia­ten ent­stand zum Ab­schluss des Kol­legs ein in­ter­dis­zi­pli­nä­rer Sam­mel­band, der Per­spek­ti­ven aus den ver­schie­de­nen…
Foto: Da­ni­el Ro­mić M.A.

Klau­sur­ta­gung im Klos­ter Banz, 24.–26. Sep­tem­ber 2019

Im his­to­ri­schen Klos­ter Banz, dem Bil­dungs­zen­trum der Hans-Sei­del-Stif­tung, wur­de zwi­schen dem 24. – 26. Sep­tem­ber die ers­te Klau­sur­ta­gung des ko­ope­ra­ti­ven…
Foto: Da­ni­el Ro­mić M.A.

Die Stipendiat*innen des Pro­mo­ti­ons­kol­legs, April 2019

Kol­leg-Work­shop „Kol­le­gia­les Coa­ching, ge­mein­sam durch die Pro­mo­ti­on“ an der KU Eich­stätt, 01./02. April 2019
Foto: Da­ni­el Ro­mić M.A.
Foto: Da­ni­el Ro­mić M.A.
Foto: Da­ni­el Ro­mić M.A.

Lei­tung und Or­ga­ni­sa­ti­on

Das pro­fes­so­ra­le Lei­tungs­gre­mi­um des Pro­mo­ti­ons­kol­legs be­stand aus

Für die Hanns-Sei­del-Stif­tung e. V. wur­de das Kol­leg ver­tre­ten von

Die Or­ga­ni­sa­ti­on des Pro­mo­ti­ons­kol­legs er­folg­te durch

Das Spre­cher­tan­dem der Kollegiat*innen bil­de­ten

Von April 2019 bis April 2020:

Ab Mai 2020: