Das Grundgesetz feiert seinen 75. Geburtstag und wir feiern mit
Von Katharina Deufel und Christina Kösl
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland feiert sein 75-jähriges Jubiläum. Es markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Staates. Seit seiner Verkündung am 23. Mai 1949 bildet es das rechtliche und gesellschaftliche Fundament der Bundesrepublik Deutschland. Es sichert die Werte, auf denen die Demokratie basiert: Menschenwürde, freie Entfaltung der Persönlichkeit, Gleichheit, Freiheit des Glaubens und der Weltanschauung, freie Meinungsäußerung. Die Grundrechte stellen die Basis der Demokratie dar und gelten für alle Personen gleichermaßen.
Die Demokratie basiert auf dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die sich in die Gesellschaft einbringen. Sie lebt von einem respektvollen Diskurs, bei dem jede Meinung ausgesprochen werden darf und Kompromisse gefunden werden. Dazu gehört auch der Respekt vor anderen Meinungen, politischen Sichtweisen, Lebensformen und Wertvorstellungen. Ein fairer und respektvoller Diskurs sollte im Kleinen wie im Großen stattfinden. Dies gilt für jede zwischenmenschliche Begegnung, jedes Gespräch und jede politische Debatte. Auf diese Weise können auch Minderheiten gehört werden und eine Stimme bekommen, denn Demokratie bedeutet Vielfalt und Lebendigkeit.
Heinrich Mann formulierte: „Demokratie ist im Grunde die Anerkennung, dass wir, sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind.” Damit ist eine kollektive Verantwortung der Gesellschaft angesprochen, welche sich in der Übernahme von Verantwortung für sich und das eigene Handeln sowie für andere manifestiert. Nur durch gemeinsames Engagement kann Demokratie mitgestaltet und weiterentwickelt werden.
Am 13.05.2024 fand im Bayerischen Landtag ein Festakt anlässlich des 75. Jahrestages der Verkündung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland statt. Eingeladen haben Ilse Aigner, MdL, Präsidentin des Bayerischen Landtags und Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration. Die Hanns-Seidel-Stiftung ermöglichte fünf Kollegiat*innen des Promotionskollegs “Zeichen der Zeit lesen” die Teilnahme an der Veranstaltung. Die Festrede wurde von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts a. D., gehalten und gab wertvolle Impulse zum Thema Demokratie. Beim anschließenden Stehempfang im Steinernen Saal konnten Gedanken ausgetauscht und diskutiert werden.
In unserem Kolleg verstehen wir uns als Vertreter*innen von Vielfalt und sozialer Gerechtigkeit. Daher beteiligen wir uns sowohl durch unsere wissenschaftlichen Projekte als auch im Rahmen unserer ehrenamtlichen Engagements an aktuellen Diskursen, um dabei die demokratischen Werte, die mit unserem Grundgesetz gelegt wurden, zu bekräftigen, zu leben und zu fördern. In Zeiten politischer und sozialer Herausforderungen erlangt die Verteidigung und Stärkung dieser Werte und Prinzipien eine herausragende Bedeutung. Die Aufrechterhaltung einer lebendigen Demokratie erfordert die kontinuierliche Förderung und das Engagement jedes einzelnen Mitglieds der Gesellschaft. Es handelt sich um ein Grundrecht, an politischen Entscheidungsprozessen teilzuhaben und politische Vertreter*innen in freien und fairen Wahlen zu bestimmen. Daher lassen Sie uns miteinander wählen, damit unsere Demokratie und unsere Grundrechte weiterhin Bestand haben!